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Dienstag
11.03.2003

Werbetexter aufgepasst: Traditionelle Redewendungen werden von Jugendlichen immer weniger verstanden. Dies geht aus Untersuchungen des Zürcher Germanistik-Professors Harald Burger hervor. In Zeitungen und vor allem in der Werbung werde daher oft an den Lesern vorbeigeschrieben, sagte Burger am Dienstag. «Vor allem Werbetexter haben oft übertriebene Vorstellungen von dem, was sie ihren Adressaten zumuten können», sagte Burger. In einer Studie hatte er jugendlichen Versuchspersonen Texte aus Massenmedien vorgelegt, in denen Redewendungen wie «Öl ins Feuer giessen» oder «Den Nagel auf den Kopf treffen» vorkamen. «Leute unter 20 Jahren verstehen dabei weniger diese so genannten Idiome als ältere Menschen und lehnen sie zum Teil auch ab.» Typische Begründungen der Jugendlichen waren demnach: «Was interessiert mich eine arme Kirchenmaus, wenn mich die Kirche nicht interessiert.»