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Montag
20.10.2014

TV / Radio

ARD und ZDF haben einen trimedialen Jugendkanal geplant. Nun mussten die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten einen Rückschlag hinnehmen: Die Ministerpräsidenten der Länder haben beschlossen, dass der Kanal für die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ausschliesslich im Internet stattfinden soll.

«Wir haben ein crossmediales Angebot geplant und gehofft, dass wir es auch so umsetzen können», sagte ARD-Sprecherin Ilka Steinhausen dem Klein Report. «Dass sich die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten nun für ein Angebot ausschliesslich für das Internet entschieden haben, hatte sich zuletzt angedeutet, und war deshalb nicht mehr ganz überraschend für uns.»

Dennoch bedauern die Verantwortlichen, dass das Fernsehen beim neuen Jugendkanal nun keine Rolle spielen wird: «Fernsehen ist noch immer auch für die unter 30-Jährigen interessant. Wir hätten ihnen also gerne die Möglichkeit gegeben, dass Angebot auch im Fernsehen zu schauen», so Steinhausen.

Trotz Enttäuschung akzeptieren die ARD und das ZDF die Entscheidung der Ministerpräsidentenkonferenz. Diese sei definitiv und das letzte Wort damit gesprochen, sagte die ARD-Sprecherin. «Unsere kreativen Programmmacher setzen sich jetzt daran und passen das bislang crossmedial geplante Programmkonzept an ein Angebot im Internet an. Insgesamt ist die Beauftragung für das junge Angebot aber eine gute Nachricht für unser junges Publikum.»

Eine weitere positive Nachricht für die Programmverantwortlichen ist, dass die Ministerpräsidenten für den Auftrag für das Jugendangebot die Beschränkungen im Internet aufgehoben haben, die es sonst für Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender gibt. «Das heisst, ARD und ZDF können Inhalte produzieren, die nicht programmbezogen sind. Das gibt uns eine gewisse Freiheit», erklärte Steinhausen.

«Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat zudem erkennen lassen, dass die Beauftragung der Telemedienangebote insgesamt für die öffentlich-rechtlichen Sender überarbeitet und gegebenenfalls zeitgemässer werden soll.»

Für das neue Angebot stellen ARD und ZDF insgesamt maximal 45 Millionen Euro bereit. Ein Starttermin steht noch nicht fest.