Es war ein Bundesrat, der den damaligen Fernsehjournalisten Peter M. Wettler auf den Gedanken brachte, Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschafter für ihre Auftritte in Medien zu trainieren. Jetzt, 20 Jahre später, hat der Pionier in Sachen Mediencoaching am Mittwochabend das 20-jährige Bestehen seines Zürcher Unternehmens gefeiert zusammen mit zahlreichen ehemaligen Kunden, von denen viele zu seinen Freunden geworden sind.
Eine Glanzlicht in Peter M. Wettlers Karriere war der Auftritt des Urner Landammanns Hansruedi Stadler in der TV-«Arena» zum Thema Alpeninitiative vor acht Jahren. «Als bekannt wurde, dass Bundesrat Adolf Ogi in dieser Sendung auftreten wollte, liess sich aus Angst vor seinem Show-Talent erst kein Gegner finden», erinnert sich Wettler, «bis ich schliesslich Stadler überreden konnte.» Beim Training sei dann Stadler auf die Idee mit dem von einem A4-Blatt abgerissenen Papierstücklein als Symbol für den kleinen Kanton Uri gekommen. «Während der ganzen Sendung», so erzählt Wettler heute noch mit grossem Amüsement, «fuchtelte Stadler dem Bundesrat mit dieser gelben Karte vor der Nase herum, was diesen so nervte, dass er sich zu unbedachten Äusserungen hinreissen liess, was schliesslich nicht unwesentlich dazu beitrug, dass sich die Mehrheit der Stimmberechtigten für die Initiative aussprach.»
«Unbescheiden und erfreut darf ich eine positive Zwischenbilanz als strategischer Souffleur ziehen: Die rhetorischen Fähigkeiten der Leader hat sich beeindruckend verbessert. Ihre Aussagen sind persönlicher, emotionaler, anschaulicher und damit vertrauenswürdiger geworden; das Hohle, Codierte und Rituelle liess sich weitgehend ausmerzen», blickt Wettler auf seine Arbeit zurück. «Ich bin froh und glücklich, einen wichtigen Beitrag zur Verständigung und zur Verständlichkeit hier zu Lande zu leisten. Ich mache das gern, lasse ich mich doch vom Leitsatz der Hohen Götter auf dem griechischen Olymp lenken: Spass kommt vor Erfolg.»
Donnerstag
04.07.2002