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Montag
09.03.2015

Marketing / PR

Event im ehemaligen Tresorraum

Event im ehemaligen Tresorraum

«Swissness oblige» oder «Swissness verpflichtet» war das Motto einer Veranstaltung des Berliner Crowdsourcing-Unternehmens Jovoto. Sieben Vortragende von unterschiedlichen Firmen sprachen über den Wert der Marke Schweiz und wie sie diese im eigenen Marketing verwenden. Die Marke Schweiz ist nach wie vor stark und hat das Swissair-Grounding und die Bankenkrise gut überstanden, so der Tenor.

Zur Veranstaltung am Donnerstagabend eingeladen hatte die Schweizer Garde von Jovoto: Der Davoser Luzius Rüedi und der Schaffhauser Conradin Mach-Sonnenberg arbeiten in Berlin für das Unternehmen. «Dabei haben wir einen interessanten Aussenblick auf die Schweiz gewonnen», sagte Rüedi dem Klein Report. «Wir haben festgestellt, dass unseren Schweizer Kunden Swissness wichtig ist, und haben uns gefragt: Was bedeutet Swissness überhaupt?»

Von den Vortragenden wurde an dem familiären Anlass im Tresor im Unternehmen Mitte in Basel einiges gefordert: Sie sprachen nach der japanischen Pecha-Kucha-Methode. Das bedeutet 20 Bilder und pro Bild exakt 20 Sekunden Redezeit.

Den Anfang machte Michael Hänggi, Chef des Catering-Unternehmens Bisskid. Er und seine Crew waren an diesem Abend für die kulinarische Verpflegung zuständig. Auch bei dieser wurde auf Swissness gesetzt: Bisskid servierte Basler Wurschtweggen, Bündner Gerstensuppe und Rösti in mehreren Gängen.

Bei den Vorträgen von Mammut-Marketingleiter Michael Gyssler und Ricola-Marketingchef Andreas Michaelis wurde klar, dass das Matterhorn in der Werbung gerne als Symbol für Swissness verwendet wird. Mammut verbindet den emblematischen Berg mit Technologie, Ricola mit der mystischen Chrüterchraft.

Als Deutscher warf Marcus Fischer, Mitarbeiter im Employer Branding & Recruiting bei der Baloise Group, einen Aussenblick auf die Schweiz und erzählte von den vielen Fettnäpfchen, die in seiner Anfangszeit in der Schweiz auf ihn lauerten.

Mehr Swissness als bei Victorinox ist kaum möglich. Alle Produkte des Unternehmens werden in der Schweiz hergestellt, wie Toni Haberthür, Marketing- und Salesleiter, betonte. Kaum jemand könne jedoch glauben, dass man 30 Millionen Messer im Jahr in der Schweiz produzieren kann. «Ich werde immer wieder nach unserer Produktionsstätte in China gefragt», lachte er.

Einen spannenden Blick auf das Spendenverhalten der Schweizerinnen und Schweizer warf Unicef-Schweiz-Geschäftsleiterin Elsbeth Müller. Sie unterstützen vor allem den Kampf gegen Mangelernährung und spenden für Bildungsprojekte und den Kinderschutz. Bei politischen Konflikten, wie aktuell in Syrien, sei die Spendenbereitschaft dagegen niedrig.

Andreas Trümpler, Marketing Director von Läderach, stellte zum Schluss einen Unternehmensfilm vor, der mit den Missverständnissen zwischen Japanern und Schweizern spielt. Die Japaner verwechseln die beiden Produkte, die wohl auf der ganzen Welt am meisten mit der Schweiz verbunden werden: Uhren und Schokolade.

Jovoto gestaltete den Abend im kleinen Rahmen von 25 Leuten sehr persönlich und sympathisch. Conradin Mach-Sonnenberg und Luzius Rüedi wirbelten zwischen den Gästen herum, um alle miteinander ins Gespräch zu bringen. «Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist eine spannende Plattform zum Thema Swissness zu lancieren. Ich denke, dass wir alle wertvolle Erkenntnisse aus dieser Diskussion mitnehmen», zog Rüedi gegenüber dem Klein Report ein Fazit des Abends.

Das Stehdinner wurde im Tresorraum serviert. Zwischen Schliessfächern und Marmor wurde weiterdiskutiert, wie Swissness im Marketing eingesetzt werden kann und wann es zu viel wird. «Die Schweiz hat einfach 100 Jahre lang gute Markenarbeit für die eigene Marke betrieben», meinte Baloise-Mitarbeiter Marcus Fischer. Und die Mehrheit der anwesenden stimmte ihm zu. Einer so starken Marke kann niemand etwas anhaben, so der Tenor.