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Montag
06.02.2017

Medien / Publizistik

wieso

Ein Vater und sein Kind stehen vor einem fremden Haus. «Von heute an bist du hier» heisst es plötzlich und der Rest der Kindheit wird bei einer Pflegefamilie auf dem Bauernhof verbracht.

Bis heute gibt es zwölf- bis fünfzehntausend Überlebende in der Schweiz, die bis in die Achtzigerjahre als sogenannte Verdingkinder in landwirtschaftliche Betriebe gebracht wurden.

Die Betroffenen leiden unter den Folgen von Gewalt, Missbrauch und den sklavenähnlichen Zuständen, die sie damals bei ihren Pflegefamilien erfahren haben. Darüber schreibt Charlotte Theile in ihrem Artikel für die «Süddeutsche Zeitung».

Aber wie interviewt eine Journalistin oder ein Journalist überhaupt eine Person, die von ihren Kindheitserlebnissen traumatisiert ist? Dieser Frage stellt sich Theile nun für die Jungen Journalisten Schweiz (JJS), das Netzwerk für Medienschafffende bis 30 Jahre.

Die Korrespondentin der «Süddeutschen Zeitung» bespricht in Zürich ihren Artikel zum Thema Verdingkinder und zeigt auf, welcher Prozess hinter dem journalistischen Endprodukt steckt. Zudem erzählt Theile aus ihrem Korrespondentenleben und erklärt interessierten Journalisten, wie man eine Story an die Stammredaktion verkauft.

«Wie? So!» heisst es am 10. Februar an der Veranstaltung ab 20:00 Uhr im Zentrum Karl der Grosse in Zürich. Der Eintritt ist kostenlos und steht allen interessierten Personen offen.