Die deutschen Gewerkschaften DJV und ver.di haben die Tarifverhandlungen für Redakteure für gescheitert erklärt und Urabstimmungen in den Verlagen beschlossen. Nächste Woche will ver.di ihre Mitglieder in ausgewählten Zeitungshäusern zur Abstimmung aufrufen. Sollten mindestens 75 Prozent der Befragten zustimmen, könnte es Anfang Februar zu Streiks kommen. Das wären dann die ersten Streiks seit Ende der Achtzigerjahre. Der Verhandlungsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Werner Hundhausen, kritisierte die geplanten Urabstimmungen. «Mit Blick auf die schwierige Lage der Branche fehlt mir jedes Verständnis dafür, wenn Redakteure für die Erhaltung von 35 Tagen Urlaub und fast 14 Monatsgehälter auf die Strasse gehen.» Auch nach einer Umsetzung der Verlegerforderungen wären Redakteure im Vergleich zur übrigen Tariflandschaft privilegiert, sagte Hundhausen in einer Stellungnahme.
Montag
19.01.2004