In Kasachstan ist die Tochter der Journalistin Lira Baiseitova ermordet worden, die zu einer Geldwäscherei-Affäre recherchierte. Laut «Reporter ohne Grenzen» hatte Baiseitova in der oppositionellen Zeitung «Soldat» am 22. Mai ein Interview mit dem früheren Genfer Staatsanwalt Bernard Bertossa veröffentlicht. Bertossa bestätigte in dem Interview, dass in der Schweiz eine Untersuchung zu verdächtigen Bankkonten mit Verbindungen zu wichtigen kasachischen Persönlichkeiten im Gange sei. Dazu gehöre auch der Präsident Nursultan Nasarabajew.
Nach der Veröffentlichung des Interviews mit Bertossa wurde «noch am selben Nachmittag das Büro der Zeitung geplündert und verwüstet», erklärte Laurence Deonna, Präsidentin der Schweizer Sektion von «Reporter ohne Grenzen», gegenüber Télévision Suisse Romande (TSR). Am nächsten Tag sei die Tochter Baiseitovas verschwunden. Am 20. Juni habe «Reporter ohne Grenzen» von Lira Baiseitova ein handgeschriebenes Fax erhalten, auf dem die Journalistin der Organisation mitteilte, dass ihre Tochter gefoltert und ermordet worden sei. «Lira Baiseitova erfindet eine solche Geschichte nicht», erklärte Deonna.
Dienstag
09.07.2002