Seit Iván Duques Wahl zum neuen Präsidenten Mitte Juni ist Kolumbien ein politisches Pulverfass: In den vergangenen Wochen wurden zwei Lokaljournalisten – Valentin Tezada Rua und Jairo Alberto Calderon Plazas – erschossen.
Am Dienstag wurde der neue Präsident in sein Amt eingeführt. Paramilitärs hatten in den Wochen vor Duques Amtsantritt Menschenrechtsaktivisten, Gewerkschafter und Journalisten bedroht oder getötet, wie verschiedene Medien berichteten.
Dass auch Medienschaffende bedroht sind, ist nicht nur ein menschliches Drama, sondern heizt die politische Lage weiter auf. «Nur unabhängige Berichterstattung ermöglicht eine demokratische Auseinandersetzung», war von der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen am Mittwoch einmal mehr zu hören.
«Journalistenmorde und Morddrohungen über das Internet müssen konsequent verfolgt werden.» Zwar führe das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land bereits eine Schutzstelle für Journalisten; diese sei aber zu dürftig mit Geld und Kompetenzen ausgestattet.
Um aus dem Teufelskreis der Gewalt herauszukommen, brauche das Land auch eine Ermittlungseinheit gegen Online-Hetze, forderte die Journalistenorganisation weiter.