Die Journalistenorganisation hat beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) eine Strafanzeige eingereicht. Chefankläger Karim Khan soll die Verbrechen untersuchen, die die russischen Streitkräfte gegen Medienschaffende begangen haben.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind laut Reporter ohne Grenzen (RSF) nämlich mindestens acht Journalistinnen, Journalisten und Medienteams «absichtlich von russischen Streitkräften beschossen oder von Bombardierungen getroffen» worden.
«Die Tötungsabsicht ist in mehreren Fällen eindeutig nachweisbar – sie können also nur als Kriegsverbrechen eingestuft werden», begründete die Organisation ihren Schritt.
Die Dokumentation von RSF ist beklemmend: Ein britisches Fernsehteam von Sky News wurde am 28. Februar in der Nähe von Kyjiw (Kiew) unter russischen Beschuss genommen; ein tschechisches Team von Voxpot geriet am 3. März in Makariw unter Beschuss; der Schweizer Journalist Guillaume Briquet wurde am 6. März zwischen Kropywnyzkyj und Mykolajiw von Scharfschützen beschossen; ein Fernsehteam von Al-Araby wurde am 8. März von Scharfschützen beschossen; und das Auto der ukrainischen Journalistin Viktoria Roschina wurde am 9. März Ziel von Schüssen.
«In jedem dieser Fälle waren die Medienschaffenden eindeutig als solche zu erkennen», so RSF weiter.
Journalistinnen und Journalisten sind in bewaffneten Konflikten durch das Völkerrecht geschützt.