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Montag
12.04.2010

Eine aktuelle Befragung von Print-, Radio- und TV-Redaktoren in den USA zeigt: Es herrscht grosser Pessimismus. Laut «wallstreet online» glaubt die Hälfte der Journalisten, dass ihre Arbeitgeber über kurz oder lang scheitern werden, wenn sie nicht neue Einnahmequellen finden. Die meisten denken schon jetzt an eine neue Arbeit.

Laut der Befragung des Project for Excellence in Journalism des Pew Research Center http://pewresearch.org gaben 18 Prozent der Printredaktoren an, dass ihre Medienhäuser derzeit aktiv daran arbeiten, Leser online zur Kasse zu bitten. 58 Prozent sagten, derlei Überlegungen seien zumindest in Diskussion. Zudem gehen 23 Prozent der Printjournalisten davon aus, dass Online-Bezahlmodelle künftig die Haupteinnahmequelle sein und die Werbung überholen werden.

Nicht nur die US-Journalisten aus den klassischen Bereichen Print und TV geben düstere Zukunftsprognosen über ihre Branche ab - 48 Prozent der Redaktoren glauben, dass ohne signifikante neue Einnahmequellen ihre Organisationen nicht einmal mehr zehn Jahre solvent bleiben werden. Auch Medienexperten aus der deutschsprachigen Branche sehen Print und TV zunehmend im Abseits und kritisieren zahlreiche Versäumnisse der vergangenen Jahre.

Abgesehen von dem verbreiteten Pessimismus lehnen drei Viertel der befragten Journalisten direkte Unterstützung von Regierungsseite oder Interessengruppen ab. Ähnlich viele gaben an, dass ihre Unternehmen auch nicht in Erwägung ziehen würden, Spenden von Non-Profit-Organisationen anzunehmen.

Die befragten Journalisten aus dem Broadcast-Bereich zeigten sich ein klein wenig optimistischer als die Kollegen aus dem Print was die finanziellen Entwicklungen betrifft. Allerdings fürchtet die TV-Branche offenbar besonders stark um einen künftigen Qualitätsverlust.