In Ägypten sind drei Journalisten des arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Dem australischen TV-Reporter Peter Greste, dem kanadisch-ägyptischen Journalisten Mohamed Adel Fahmi und ihrem ägyptischen Kollegen Baher Mohamed wurde vorgeworfen, mit der Veröffentlichung falscher Nachrichten eine terroristische Organisation - gemeint ist die verbotene Muslimbruderschaft - unterstützt zu haben.
Die drei Journalisten sitzen bereits seit 160 Tagen in Untersuchungshaft. Mit ihnen wurden weitere 17 Menschen wegen Unterstützung der Muslimbruderschaft angeklagt, darunter ägyptische Studenten und Journalisten, die sich ausser Landes aufhalten. Elf Personen wurden am Montag von dem Gericht in Kairo in Abwesenheit zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt, unter ihnen zwei britische Al-Jazeera-Mitarbeiter und ein niederländischer Radiojournalist.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisierte das ägyptische Urteil scharf. Es stehe in krassem Widerspruch zur im Januar verabschiedeten neuen Verfassung Ägyptens, die nominell die Pressefreiheit garantiere. Momentan sitzen laut der Journalistenorganisation 14 Journalisten in Ägypten in Haft, viele von Ihnen wurden bei Berichterstattungen über Demonstrationen festgenommen.