Zwei Jahre Zwangsarbeit wegen Beleidigung von Staatspräsident Alexander Lukaschenko - zu einer solch drastischen Strafe ist am Montag Viktor Iwaschkewitsch verurteilt worden, Chefredakteur einer unabhängigen Zeitung in Weissrussland. Der 42-jährige hatte dem autoritär regierenden Staatschef in einem Artikel für das Blatt «Rabotschi» kurz vor der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr vorgeworfen, illegal Waffen nach Irak geliefert zu haben. Nachdem die Vorwürfe im Internet veröffentlicht worden waren, beschlagnahmten die Behörden die Ausgabe der Zeitung. Iwaschkewitch kündigte nach der Urteilsverkündung Berufung an. «Das war ein politischer Prozess», sagte der Journalist. Erst im Juni waren der Chefredakteur einer Wochenzeitung und ein weiterer Journalist ebenfalls wegen Präsidentenbeleidigung zu Zwangsarbeit verurteilt worden. Das Wochenblatt «Pagonia» wurde verboten. Die USA protestierten gegen die Urteile.
Mittwoch
18.09.2002