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Mittwoch
28.03.2018

Medien / Publizistik

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Der Journalist Joël Le Pavous ist für seine Reportage «Komloska, paradis fiscal hongrois» (Komloska, das ungarische Steuerparadies), die er für die Freiburger Zeitschrift «Sept» geschrieben hat, mit dem Prix Louise Weiss in der Kategorie «Junger Journalist» ausgezeichnet worden.

Die Geschichte handelt vom ungarischen 300-Seelen-Dorf Komloska, das von der Landflucht schwer getroffen wird. Auf die Frage, wie man es retten könnte, hat der Bürgermeister eine Lösung bereit: Er schafft die Gewerbesteuer ab und verwandelt «seine» Gemeinde so in eine Steueroase. Mit Erfolg.

Joël Le Pavous durfte die Auszeichnung am Dienstagabend in Frankreichs Ministerium für auswärtige Angelegenheiten in Paris entgegennehmen. Die offizielle Zeremonie steht unter dem Vorsitz von Nathalie Loiseau, der zuständigen Ministerin für europäische Angelegenheiten.

«Sept» fühle sich durch die Auszeichnung bestätigt, teilte das Magazin am Dienstag mit. Man werde den eigeschlagenen Weg des investigativen Journalismus weitergehen.

Der Prix Louise Weiss ist die einzige Auszeichnung im europäischen Journalismus, der von französischsprachigen Fachjournalisten geschaffen und verliehen wird. Die diesjährige Zeremonie ist der Journalistin Daphne Caruana Galizia aus Malta und dem Journalisten Jan Kuciak aus der Slowakei gewidmet. Beide wurden in den letzten Monaten getötet.

Die Widmung soll daran erinnern, dass auch in Europa die Pressefreiheit und die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten nicht selbstverständlich sind.