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Freitag
20.04.2012

In Aserbaidschan ist der Journalist Idrak Abbasow am Mittwoch von Sicherheitsleuten der staatlichen Ölfirma Socar bewusstlos geschlagen worden. Dies geschah gemäss einer Mitteilung von Reporter ohne Grenzen (ROG), als der unabhängige Report versuchte, Zwangsumsiedlungen in der Nähe von Baku fotografisch zu dokumentieren. Verletzt worden sei auch eine Korrespondentin der Oppositionszeitung «Jeni Musawat». Das vorderasiatische Land richtet dieses Jahr den Eurovision Song Contest (ESC) aus.

«Die Regierung muss umgehend Untersuchungen einleiten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, sonst macht sie sich zur Mittäterin», schreibt ROG am Donnerstag. Konfliktpunkt sind Umsiedlungen, die offenbar mit Blick auf den ESC vorangetrieben werden. In Sulutapa, wo sich der Vorfall ereignete, kämpfen private Hausbesitzer seit Monaten mit dem Ölkonzern Socar um Eigentumsrechte an Grundstücken. Als Socar am Mittwoch erneut Häuser abreisen wollte, sei Abbasow mit einem Filmteam vor Ort gewesen. Dabei hätten ihm Angestellte der Ölfirma die Kamera abgenommen und ihn tätlich angegriffen, so ROG.

Reporter ohne Grenzen zählt Illcham Alijew, den Präsidenten Aserbaidschans, zu den «weltweit grössten Feinden der Pressefreiheit». Informationen zur Lage der Pressefreiheit in Aserbaidschan finden sich auf der Website www.pressefreiheit-fuer-baku.de.