Bei einer Leiche, die im November 2000 bei Kiew gefunden wurde, handelte es sich um den regierungskritischen Journalisten Georgi Gongadse. Das hat die Untersuchung des rechtsmedizinischen Instituts in Lausanne nach Angaben der «Reporter ohne Grenzen» (RSF) bestätigt. Die Organisation hatte sich zusammen mit der Mutter des Ermordeten für eine unabhängige Autopsie eingesetzt. Die eindeutige Identifizierung des ermordeten Journalisten wertet die Journalistenorganisation als wichtigen Schritt. Jetzt gehe es aber darum, die Wahrheit über die Hintergründe des Mordes herauszufinden, erklärte RSF-Sprecherin Soria Blatmann am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Die gerichtlichen Ermittlungen in der Ukraine hatten über Monate keine Resultate ergeben. Der erst seit Mitte 2002 mit dem Verfahren betraute Staatsanwalt räumte im September 2002 ein, dass es bei den Ermittlungen rechtlich nicht einwandfrei zugegangen sei. Der 31-jährige Gründer und Chefredaktor der Online-Zeitung pravda.dom.ua war für seine offene Kritik am ukrainischen Präsidenten bekannt. Seine geköpfte Leiche war zwei Wochen nach seinem Verschwinden in einem Wald bei Kiew gefunden worden.
Mittwoch
12.03.2003