David Missal ist jetzt offiziell «ausgewiesener China-Experte», wie der deutsche Student selber mit Galgenhumor feststellte. Nachdem Missal für sein Studium über die Tätigkeit mehrerer Menschenrechtsanwälte recherchierte, musste er das Land verlassen.
Chinesische Behörden erklärten dem gebürtigen Osnabrücker, der an der Tsinghua Universität in Peking das erste Jahr im Master-Studiengang Journalismus & Kommunikation absolvierte, dass seine Tätigkeiten nicht vom Studenten-Visum gedeckt seien.
Missal befasste sich im Rahmen eines Seminars der Universität mit Menschenrechtsanwälten in China: Er drehte Videos mit dem Anwalt Lin Qilei, der unter anderem den Menschenrechtsaktivisten Qin Yongmin vertritt, und begleitete Li Wenzu, die Frau des inhaftierten Menschenrechtsanwaltes Wang Quanzhang.
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte David Missal, dass er Peking am Sonntag verlassen musste, weil sein Visum annulliert worden war. Er geht davon aus, dass seine Ausweisung damit zu tun hat, dass er seine «Hausaufgaben» gemacht hat.