Ein Reiseführer der makaberen Art soll Touristen nach Argentinen locken: Der argentinische Journalist Abel Basti hat einen Führer vorgestellt, der zu den Häusern bekannter Nazis führt. In Bariloche in Patagonien beispielsweise, rund 1400 Kilometer südwestlich von Buenos Aires, hätten gemäss Autor so berüchtigte Männer wie der NS-Verbrecher Erich Priebke Zuflucht gesucht. Mit seinem Buch «Bariloche der Nazis - Ein Tourismusführer» lasse sich das Haus des früheren SS-Angehörigen leicht finden. Es gehe nicht um die Ideologie, sondern um «historische Fakten», sagte Basti. Das 130 Seite starke Buch lade zu einer «anderen Sicht» auf Bariloche ein, wo auch Hitler mit seiner Lebengefährtin Eva Braun friedlich seinen Lebensabend verbracht haben soll, wie der Autor berichtet. Bastis Recherchen stützen sich angeblich auf das Katasterverzeichnis der Stadt. Argentinien war nach dem Zweiten Weltkrieg Zufluchtsland für zahlreiche NS-Führer. Einer der prominentesten unter ihnen war der 1960 von einem israelischen Geheimdienstkommando nach Israel entführte Adolf Eichmann. Eichmann wurde in Jerusalem zum Tode verurteilt und 1962 hingerichtet.
Montag
12.01.2004