Der geplante Zusammenschluss von SRG, Swisscom und Ringier löst eine breite Reaktionswelle aus. Neben der politisch eher rechts positionierten Aktion Medienfreiheit äussert sich auch die linksorientierte syndicom skeptisch und besorgt. «Werbegelder dürfen kein Selbstzweck sein», resümiert die Gewerkschaft pointiert.
Syndicom bezweifelt zunächst, «ob mit dem geplanten Joint-Venture der Abfluss von Werbegeldern in Suchmaschinen und soziale Netzwerke überhaupt gestoppt werden kann». Zudem sieht die Gewerkschaft die Gefahr, dass durch diesen Zusammenschluss «andere, vor allem kleinere Schweizer Print- und Online-Medien noch mehr Probleme haben, Werbegelder zu generieren», wodurch unter dem Strich die Medienvielfalt weiter unter Druck gerate.
Für syndicom ist klar, dass «Werbegelder kein Selbstzweck sein dürfen». Die Mittel müssten dafür eingesetzt werden, Qualität und Vielfalt von Medien und Publizistik zu stärken oder auch um gute Arbeitsbedingungen zu generieren.
Ebenfalls kritisch äussert sich die Aktion Medienfreiheit, wobei diese sich vor allem daran stört, dass mit «der SRG ein staatlich beauftragtes und mit der Swisscom ein staatlich dominiertes Unternehmen» beteiligt wären. Es gehe nicht an, dass «SRG und Swisscom in einen weiteren Bereich eindringen, in dem private Unternehmungen bereits tätig sind» und das auch noch, bevor der «Service Public endlich definiert worden ist».
Einzig das Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) äussert sich euphorisch-positiv, spricht gar von einem «wegleitenden Schritt» für Wirtschaft und Medienpolitik. Der Abfluss von «Schweizer Werbefranken ins Ausland» könne gestoppt oder zumindest verlangsamt werden.
Fast schon romantisierend spricht das SSM von der SRG und Ringier als «sich bisher unversöhnlich gegenüberstehende Kontrahenten, die sich gefunden haben.»