Der US-Präsident Joe Biden hat seine Aussage, dass Facebook für den Corona-Tod von Menschen verantwortlich ist, zurückgezogen. Stattdessen schiebt er die Schuld einem Dutzend Facebook-Nutzern in die Schuhe, die für die Verbreitung von Falschinformationen verantwortlich sein sollen.
«Facebook tötet keine Menschen», sagte Joe Biden am Montagabend im Weissen Haus und glättete damit die Wogen zwischen dem Social-Media-Riesen und der Regierung in Washington.
Noch in der vergangenen Woche machte Biden Facebook für den Tod vieler Menschen in der Pandemie verantwortlich, weil das soziale Netzwerk zu wenig gegen Falschinformationen zum Coronavirus unternehmen würde. Der Konzern von Mark Zuckerberg liess sich das nicht gefallen und widersprach sofort mit dem Verweis auf Umfragedaten.
Nun hat der Präsident aber in den 12 Nutzern, die auf Facebook am meisten Corona-Fehlinformationen verbreiten, neue Schuldige gefunden: «Jeder, der ihnen zuhört, wird dadurch geschädigt. Es tötet Menschen. Es sind schlechte Informationen», so Biden weiter.
Dabei stützt er sich auf einen kürzlich publizierten Bericht des Center for Countering Digital Hate (CCDH), der zeigt, dass auf Facebook knapp drei Viertel aller Anti-Impf-Falschinfos von 12 Personen stammt.
«Meine Hoffnung ist, dass Facebook die unerhörten Fehlinformationen über den Corona-Impfstoff bekämpft, statt es persönlich zu nehmen, dass ich irgendwie sage, dass Facebook Menschen tötet», erklärte Biden.