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Samstag
04.01.2003

Historische Verfilmungen sind eine grossartige Visitenkarte für die meisten Fernsehsender. Vor allem die öffentlich- rechtlichen TV-Anstalten versuchen derzeit, sich mit Geschichtsstoffen von der Konkurrenz abzusetzen. Das nächste Projekt geht beim ZDF auf Sendung: Am Montag um 20.15 Uhr startet der Vierteiler «Napoleon» mit Christian Clavier in der Hauptrolle und Gerard Depardieu, John Malkovich sowie den Deutschen Marie Bäumer, Sebastian Koch und Heino Ferch in weiteren Rollen. Die drei anderen Teile werden am 8., 11. und 13. Januar ebenfalls um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Mit rund 40 Millionen Euro Kosten gehört «Napoleon» zu den teuersten Produktionen der Fernsehgeschichte. Von deutscher Seite ist die Kirch Media beteiligt, die schon Monate vor ihrer Insolvenz in das Projekt einstieg. Das ZDF steuerte fünf Millionen Euro bei. Diese Kraftanstrengung ist nach den Worten von Fernsehspielchef Hans Janke wichtig gewesen: «Fernsehen bewegt sich zwangsläufig in gewissen alltäglichen Niederungen», sagt er. «Da müssen wir manchmal den Gang ganz nach oben wagen. Das strahlt dann auf alles Übrige aus.» Gedreht wurde mit 20 000 Komparsen in sieben Ländern einschliesslich der napoleonischen Verbannungsinseln Elba und St. Helena.

Der Vierteiler schildert das Leben des französischen Feldherrn von den Anfängen seiner Militärkarriere bis zu seinem Tod 1821 im Exil auf der Atlantik-Insel St. Helena. Die «Mutter aller Koproduktionen» ist nach Meinung von Regisseur Yves Simoneau nicht nur die umfassendste Geschichte in Film und Fernsehen über den Korsen Napoleon Bonaparte, der ganz Europa eroberte und wieder abgeben musste. Es handele sich auch um einen «vielschichtigen» Napoleon, dessen Schwächen und Frauen genau so ausführlich behandelt würden wie seine militärischen Leistungen. Ausser Frankreich und Deutschland mischten noch TV-Firmen aus Spanien, Italien, Ungarn und Österreich an der Mammutproduktion mit.