Die Terminierungsgebühren sinken um fast 50 Prozent. Doch die Telekomfirmen äussern sich unklar oder gar nicht dazu, ob auch die Handytarife sinken. Aus Sicht der Stiftung für Konsumentenschutz SKS ist dies inakzeptabel. Deshalb fordert die SKS Swisscom, Orange und Sunrise in einem Communiqué auf, ab dem 1. Januar 2011 ihre Handytarife entsprechend zu senken. Dass die drei Telekomunternehmen heute nicht ankündigten, dies zu tun, zeige, dass es dringend eine Revision des Fernmeldegesetzes (FMG) brauche, um Preissenkungen zu verfügen.
Die SKS kritisiert, dass Orange und Sunrise nach Ankündigung der tieferen Mobilfunkterminierungsgebühren am Donnerstag nicht verlauten liessen, dass die Handytarife sinken. Swisscom halte immerhin fest, sie werde die Preise anpassen. Konkrete Angaben fehlen jedoch. «Erstaunt stellte ich heute früh fest, dass die drei grossen Telekomunternehmen nicht sagten, sie werden die Handytarife deutlich senken», äusserte sich Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. «Wir verlangen: Auch die Handytarife müssen auf europäisches Niveau sinken, wenn es nun bei den Terminierungsgebühren geschehen ist.»
Das Vorgehen der drei Telekomfirmen bestätigte die Ansicht der SKS, dass ohne Druck die Handytarife für Konsumentinnen und Konsumenten nicht sinken. Es brauche daher weiterhin eine FMG-Revision, welche behördliche Preissenkungen ermöglicht. Die SKS fordert die sogenannte Ex-Ante-Regulierung, wie sie auch die EU anwendet: Die Regulierungsbehörde ComCom kann im Voraus überhöhte Handytarife senken. Dass dies erfolgreich ist, bewiesen die deutlich tieferen Handytarife in Europa, so die SKS.
Donnerstag
09.09.2010




