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Freitag
07.10.2005

Unter der Telefonnummer 111 gibt es ab 2007 keine Auskunft mehr. Ab dann wollen Mitbewerber der Marktführerin Swisscom das Wasser abgraben. Die neue Auskunftsnummer der Swisscom wird ab 2007 1811 heissen, wie Swisscom-Sprecher Sepp Huber bestätigt. Alle Auskunftsnummern werden ab diesem Zeitpunkt vierstellig sein und mit 18 beginnen. Wer schon heute wie Orange einen Auskunftsdienst mit der Nummer 111 einrichtet, leitet die Anrufe auf private Dienste weiter.

Ab dem Jahr 2007 wollen dann weitere Anbieter ins Geschäft einsteigen, das die deutsche Firma Telegate auf rund 70 Millionen Euro im Jahr beziffert. Telegate ist spezialisiert auf Telefonauskünfte und wurde 1996 gegründet. Nachdem sie im deutschen Markt Fuss gefasst hatte, ging sie in andere europäische Länder. Laut Telegate-Sprecherin Claudia Strixner ist die Schweiz ein «interessanter Markt». In der Schweiz wird Telegate, unter der Nummer 1818 erreichbar sein, was eine besonders gute Nummer sei.

Die Anforderungen an die Kurznummern-Betreiber sind hoch. Laut Verordnung muss bei einem Gesuch dargelegt werden, dass mindestens drei Millionen Anrufe pro Jahr eingehen (rund 8200 pro Tag). Zudem ist der Dienst in drei Landessprachen anzubieten und das 24 Stunden am Tag. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch genügend freie Nummern für potenzielle Anbieter.

Aber der Markt wird eng. Swisscom-Sprecher Huber sagt, die Anzahl Anrufe beim Auskunftsdienst seien rückläufig. Überdies hätten Erfahrungen in anderen Ländern gezeigt, dass das Marktvolumen einbricht, wenn die allgemein bekannte Nummer des ehemaligen Monopolisten abgeschaltet wird. Bis zu 30% könne dieser Rückgang betragen, sagt Huber. Dennoch rechnen sich die Konkurrenten von Swisscom Chancen aus.