Der neu aufgebrochene Streit um die deutsche Rechtschreibung hat den Duden-Verlag nicht daran gehindert, die neueste Ausgabe des Standardwerks der deutschen Sprache wie geplant am 28. August an den Start zu bringen. Bei der neuen Ausgabe handelt es sich um die Duden-Nummer 23. Das Nachschlagewerk mit dem markanten gelben Einband enthält 5000 neue Wörter, aufgelistet nach dem aktuellen Stand der neuen Rechtschreibung.
Die wieder aufgeflammte Diskussion über die Rechtschreibreform lässt die Duden-Redaktion kalt. «Die Diskussion um die Rechtschreibung ist so alt wie die Rechtschreibung selbst. Was wir jetzt erleben, ist eine Wiederholung der Geschichte», sagt Redaktionsleiter Matthias Wermke. «Vom Inhalt her ist die Sache den Streit nicht wert.» Vom 1. August 2005 an sollen die neuen Regeln verbindlich in den Schulen gelten. Dass die Ministerpräsidenten der Länder mit einem einheitlichen Votum den Beschluss ihrer Kultusminister noch kippen werden, hält er für unwahrscheinlich. «Die Reform ist seit acht Jahren Alltag», betont Wermke.
Die aktuelle Ausgabe bringt Wörter wie Billigflieger, Ich-AG, Minijob, Fotohandy oder Sars und Genmais. Insgesamt gibt es 125 000 Stichwörter. Damit ist die 23. Auflage die bislang umfangreichste in der fast 125-jährigen Geschichte des Dudens. Die Kosten für die Realisierung einer Auflage liegen bei mehreren 100 000 Euro. Etwa ein drei viertel Jahr wurde daran gearbeitet. Auf der CD-ROM-Fassung wird erstmals auch eine Aussprachehilfe zu schwierigen Wörtern angeboten. Mehr dazu: http://www.duden.de
Montag
09.08.2004