Frei nach dem Motto «Jeder Mensch ist ein Kurator» hat die Kunsthalle Zürich ihre Besucher dazu eingeladen, sich persönlich eine Ausstellung auszudenken. Nicht weniger als 117 Vorschläge gingen ein.
«Wir sind überwältigt von der Vielfalt an eingereichten Ausstellungsvorschlägen», sagten die Projektverantwortlichen am Donnerstag zu der Aktion, die irgendwo zwischen PR und Kunst anzusiedeln ist.
Unter den eingereichten Dossiers fänden sich dreidimensionale Modelle, Videosimulationen und Renderings, gezeichnete und niedergeschriebene Konzepte, hiess es weiter. «Es sind Gedankenexperimente und Wunschausstellungen, teils utopische Vorschläge, aber auch umsetzbare Ideen.»
Eine Besucherin schlug zum Beispiel eine Ausstellung über die Pop-Gruppe «Kiss» vor, ein Besucher eine «immersive Soundinstallation». Aber auch Vorschläge, welche die Quarantäne-Zeit verarbeiten, gingen ein: Der Ausstellungsraum sei mit Spitalbetten zu füllen, fand einer der selbst ernannten Kuratoren.
Und natürlich nutzte mancher Künstler den Steilpass, um eine Einzelausstellung mit den eigenen Werken zu konzipieren. Während jemand eine Retrospektive des Œuvres seiner Eltern kuratierte.
Die eingereichten Ausstellungsvorschläge werden nun selber zur Ausstellung: Im August zeigt die Kunsthalle Züriche alle 117 Vorschläge.