Art Director und Grafikdesigner Jean Widmer ist mit dem Schweizer Grand Prix Design ausgezeichnet worden. Er erhielt die Auszeichnung zusammen mit dem Schmuckdesigner David Bielander und dem Comiczeichner Thomas Ott. Die drei Gestalter hätten «entscheidende Impulse im kulturellen Diskurs des Landes» gesetzt, schreibt die Eidgenössische Designkommission zu ihrer Wahl.
So setzt Bielander mit seiner Übersetzung einfacher Alltagsgegenstände in aussergewöhnliche Autorenschmuckstücke Träger und Betrachter in unerwartete Kommunikationszusammenhänge, begründet das Gremium am Montag. Thomas Ott wiederum sei ein «Meister im Geschichtenerzählen, dessen düstere Comics ohne Worte universell verständlich und visuell unverwechselbar sind».
Mit Widmer hat die Kommission des Bundesamts für Kultur einen der ersten Schweizer Grafikdesigner in Paris geehrt. Er studierte bei Johannes Itten an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Kurz nach seinem Abschluss zog es ihn nach Paris, wo er unter anderem als künstlerischer Leiter der Galeries Lafayette und des Modemagazins «Jardin des Modes» tätig war.
Frankreichreisenden dürfte Widmers Stil bekannt sein durch das Logo, das er für das Centre Pompidou schuf, und durch die touristische Ausschilderung entlang der französischen Autobahnen, die er gestaltete.
Mit seinen «klaren und farbig präzisen Entwürfen» ist Widmer seiner Zeit einen Schritt voraus gewesen, so die Jury. Mit dem Schweizer Grand Prix Design würdigt die Eidgenossenschaft «seinen bedeutenden Beitrag zur Designausbildung in Frankreich und seine Rolle als Wegbereiter für eine ganzen Generation Schweizer Designschaffender, die das europäische Grafikdesign des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt haben».