Er darf auf ein Leben mit über 150 Kinofilmen und Fernsehproduktionen zurückblicken. Sein Schauspiel hat das französische Filmschaffen über viele Jahrzehnte hinweg geprägt.
Nun ist Jean-Louis Trintignant im Alter von 91 Jahren verstorben, wie seine Familie mitteilte.
Bekannt wurde Trintignant mit «Ein Mann und eine Frau» (1966) unter der Regie von Claude Lelouch. Zu einem späten Erfolg wurde «Amour» (2012) unter Michael Haneke.
Zuletzt war Trintignant 2019 im Kino zu erleben gewesen, als er noch einmal für Claude Lelouchs «Die schönsten Jahre eines Lebens» vor der Kamera stand. Der Film knüpfte an den Klassiker «Ein Mann und eine Frau» an, der Jean-Louis Trintignant zum internationalen Durchbruch verholfen hatte.
Weitere Erfolge von Trintignant sind «Und immer lockt das Weib» von Roger Vadim mit Brigitte Bardot. Als er sich 1956 bei diesem Dreh in seine Filmpartnerin verliebte, wurde der Künstler Trintignant zu einer gejagten Figur der Boulevard-Medien. Um dem Rummel um seine Liaison mit Bardot zu entfliehen, verpflichtete er sich freiwillig in der Armee und kehrte erst rund drei Jahre später wieder zurück.
Diese Rolle des harten Mannes durfte Trintignant später auch wieder auf der Leinwand ausleben, zum Beispiel im Politthriller «Z» von Costa-Gavras, für den er 1969 in Cannes als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Mit Bernardo Bertolucci drehte er den auch für einen Oscar nominierten Film «Der grosse Irrtum».
Als eiskalter Mörder, eifersüchtiger Ehemann oder manchmal auch Spiessbürger war der Charakterdarsteller im Kino zu sehen. Später konnte er zudem auf der Bühne Erfolge feiern.
Auch sein Privatleben ist nicht ohne Drama verlaufen. Eines seiner Mädchen starb durch plötzlichen Kindstod. Seine Tochter und Schauspielerin Marie Trintignant starb 2003 im Alter von 41 Jahren an den Folgen von Gewalt ihres Freundes, Rockstar Bertrand Cantat. Sie war zusammen mit ihrem Vater in mehreren Filmen und Theaterstücken aufgetreten.