Die Kleinstaktionäre von Radio Basel sind auf Versöhnungskurs mit Radio-Basel-Mitbegründer Karlheinz Kögel: Der sogenannte «Bund der Minderheitsaktionäre» ist bereit, sich am Neuaufbau des Basler Radios zu beteiligen.
Die Forderungen des «Bundes der Minderheitsaktionäre» sind klar. Durch eine Kapitalerhöhung sei den Kleinstaktionären der Wind aus den Segeln genommen worden. «Kögel soll unseren alten Aktienbestand wieder herstellen und uns den geforderten Verwaltungsratssitz geben. Im Gegenzug werden wir für eine breite Verankerung in der Bevölkerung sorgen», sagte der Präsident des Bundes, Jascha Schneider, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Zur Vorgeschichte: Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Radio Basel einen Millionenverlust erlitten. In der Folge boten die Kleinstaktionäre des Senders an, an der Neustrukturierung mitzuwirken. Die damaligen Eigentümer kamen den Kleinstaktionären jedoch mit einer Kapitalerhöhung zuvor.
Am Mittwochmorgen hatte der Radiosender mitgeteilt, dass Mitbegründer Christian Heeb seine gesamten Anteile an seinen Partner Kögel verkaufen will. Für Schneider kommt die Versöhnungsgeste zum richtigen Zeitpunkt: «Radio Basel steht einmal mehr vor einem Neustart. Wir möchten erreichen, dass Radio Basel wieder ein Baselbieter Radio wird und breite Unterstützung aus der Region erhält», sagte er am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Der «Bund der Minderheitsaktionäre» begrüsst den Entscheid Heebs, seine Anteile an Kögel zu verkaufen. Er befürchte aber, dass es nun «zu einem Personalabbau kommen wird», so Schneider. Dass Heeb ganz bei Radio Basel aussteigt, findet Schneider nur vernünftig, denn: Mit seinem Konzept war er nicht zufrieden.
Bis Ende Woche soll der vermeintlich neue Mehrheitsaktionär Kögel vom Bund kontaktiert werden. Geht er nicht auf die Forderungen der Kleinstaktionäre ein, sieht Schneider für die Zukunft des Radios schwarz: «Kögel wird es als Deutscher schwer haben, ohne Basis in der Region ein Radio auf die Beine zu stellen. Insbesondere, wenn er ein Energy-Konzept anstrebt, was offenbar der Fall ist.»