Die Regierung von Nordkorea hat den neuen James-Bond-Film «Stirb an einem anderen Tag» als eine Beleidigung für alle Koreaner bezeichnet. Nordkorea forderte die USA in einer Erklärung auf, den Film unverzüglich zurückzuziehen. In dem Film steuert der von Pierce Brosnan gespielte britische Agent «007» ein Luftkissenfahrzeug durch die schwer bewachte innerkoreanische Grenze. Er fällt Nordkorea in die Hände, wo er gefoltert und erst nach mehr als einem Jahr bei einem Gefangenenaustausch frei kommt. Der Film beweise deutlich, dass die USA «die Wurzel aller Katastrophen und Unglücke der koreanischen Nation» seien, behaupten jetzt die Nord-Koreaner. Die Vereinigten Staaten seien ein «Reich des Bösen», hiess es in der von der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung. Auch in Südkorea, wo der Film noch nicht angelaufen ist, stiess er bereits auf Kritik. Dort wird besonders eine Sexszene in einem buddhistischen Tempel als anstössig empfunden. Im Internet riefen zahlreiche Südkoreaner zum Boykott des Streifens auf, da er die koreanische Kultur ignoriere.
Sonntag
15.12.2002