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Mittwoch
18.12.2019

Medien / Publizistik

In keinem Land sitzen derzeit mehr Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Tätigkeit im Gefängnis als in China: 120 Medienschaffende waren nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen zum Stichtag 1. Dezember in der Volksrepublik inhaftiert.

Mehr als 40 Prozent von ihnen sind Bürgerjournalistinnen und -journalisten, die trotz verschärfter Zensur sozialer Netzwerke versucht haben, über das Internet unabhängige Informationen zu verbreiten, steht in der «Jahresbilanz der Pressefreiheit 2019». Die meisten der 2019 neu hinzugekommenen Fälle sind Uigurinnen und Uiguren. 

Weltweit zählt Reporter ohne Grenzen (ROG) aktuell 389 Medienschaffende, die aufgrund ihrer journalistischen Betätigung hinter Gittern sind. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Hinter China entfallen die weitaus grössten Zahlen auf Ägypten (34), Saudi-Arabien (32), Syrien (26 bei hoher Dunkelziffer), die Türkei (25) und Vietnam (25).

Seit Jahresbeginn wurden weltweit zudem mindestens 49 Medienschaffende getötet. «Nur eine Minderheit von ihnen starb in Kriegsgebieten; die meisten wurden in Ländern getötet, in denen formal Frieden herrscht», bilanziert ROG.

Zu den gefährlichsten Ländern für Journalistinnen und Journalisten gehören Mexiko und Syrien mit jeweils zehn Getöteten. In Afghanistan wurden fünf, in Pakistan vier und in Somalia drei Todesopfer gezählt, die in direktem Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit für die Presse getötet wurden.

Insgesamt 20 Medienschaffende wurden gemäss ROG in Ländern mit bewaffneten Konflikten getötet, 29 ausserhalb solcher Gebiete. Während gerade in Kriegsgebieten die Zahl deutlich zurückging, blieb sie in Mexiko unverändert hoch.