Content:

Samstag
16.07.2022

Kino

Eine Auswahl der von Swiss Films vertretenen Dokumentarfilme (links) sowie Spielfilme...

Eine Auswahl der von Swiss Films vertretenen Dokumentarfilme (links) sowie Spielfilme...

Die Krise habe vor Augen geführt, «dass wir wendig und flexibel auf die raschen Veränderungen in der Branche reagieren müssen», schreibt die Promotionsagentur Swiss Films in ihrem Jahresbericht.

So konnten 2021 «dank agilen und schnell umgesetzten Massnahmen» in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur (BAK) wieder mehr Support-Gelder direkt an die Filmschaffenden ausbezahlt werden als im Vorjahr.

2021 weist Swiss Films Aufwände in der Höhe von total 2’685’443 Franken aus. Davon flossen 1’302’714 (46 Prozent) in den Bereich Festival- und Marktaktivitäten und Unterstützungsmassnahmen, 1’056’003 (37 Prozent) in den Bereich Kommunikation, Medienarbeit und Datenmanagement sowie 326’724 (11 Prozent) in den Bereich Preise, Events und Partnerschaften. In diesen Ausgaben enthalten sind 476'064 Franken, welche im Rahmen von Unterstützungsbeiträgen direkt an Filmschaffende ausbezahlt wurden.

2021 sei dabei noch einmal ein herausforderndes Jahr gewesen: Online-Meetings ersetzten Geschäftsreisen, Festivals wurden abgesagt oder virtuell durchgeführt, Kinobetriebe weltweit geschlossen. «Streaming in den eigenen vier Wänden blieb oftmals das einzig offene Fenster zur Welt.»

Aber: «Wir freuen uns darauf, bald neue mutige Werke aus der Schweiz zu präsentieren!», schreiben Catherine Mühlemann, Präsidentin Stiftungsrat und Nicola Ruffo, Direktor Swiss Films, in ihrem Jahresbericht.

Trotz der Pandemie gab es aber auch 2021 «unbeschwerte Festivalmomente», bei denen Schweizer Filme Publikum und Jury gleichermassen begeisterten. Sei es mit dem viel beachteten Kritikererfolg von «Das Mädchen und die Spinne» von Ramon und Silvan Zürcher auf der Berlinale, der weltpolitisch durchtränkten Geschichte von «Olga» von Elie Grappe in Cannes oder den visuellen Fieberträumen aus «Soul of a Beast» von Lorenz Merz in Locarno.

2021 waren Swiss-Films-Mitarbeitende an mehr als 20 internationalen Festivals und Märkten – vor Ort oder online – aktiv.

Für internationale Festivaldelegierte bietet Swiss Films regelmässig Filmvorführungen an oder vermittelt Screening-Links. 2021 haben Programmverantwortliche internationaler Filmfestivals (unter anderem IDFA, DOK Leipzig, Berlinale, Mostra Venedig, TIFF, CPH:DOX, IFF Rotterdam) auf Vorschlag von Swiss Films neue Schweizer Filme visioniert. Zudem arbeitet Swiss Films für Visionierungen mit den B2B Streaming-Diensten Festival Scope Pro und Cinando zusammen. Zur Sichtung von Schweizer Kurzfilmen betreibt Swiss Films die Short Film Library mit über 650 Kurzfilmen.

Der «Award Support» unterstützt Schweizer Filmschaffende, die sich für hochkarätige internationale Preise, darunter die Academy Awards, qualifizieren. Diese Massnahme wird von Swiss Films im Auftrag des Bundesamtes für Kultur umgesetzt. 2021 wurden 14 Gesuche für 12 Filme mit insgesamt 76’909 Franken unterstützt.

Nationale Lockdowns und strenge Schutzauflagen schränkten den Kinomarkt 2021 erneut stark ein. Die internationalen Box-Office-Ergebnisse blieben entsprechend weit hinter den Werten vor der Pandemie zurück.

Dieses schwierige Marktumfeld widerspiegelt sich deutlich auch in den Zuschauerzahlen der Schweizer Filme weltweit. Gemäss den Angaben des Analysedienstes Comscore konnten im Jahr 2021 trotzdem 50 verschiedene Schweizer Filme und Koproduktionen mit 87 Kinoauswertungen weltweit 250’000 Eintritte verbuchen. 2019 waren es noch 66 Filme und 131 Kinoauswertungen mit 1,5 Millionen Eintritten gewesen.

In Europa erfolgten 68 Kinoauswertungen von Schweizer Filmen und Koproduktionen, davon waren 35 Auswertungen in den Nachbarländern. Besonders drastisch zurückgegangen ist die Anzahl Kinostarts in Deutschland, wo die Kinos lange geschlossen blieben. Ausserhalb Europas hat Comscore für 2021 noch 19 Kinoauswertungen von Filmen mit Schweizer Beteiligung registriert.