An der Generalversammlung der Walliser Mediengruppe Rhône Média ist deren ehemaliger Präsident, Jacques Lathion, am Freitag ausgeschlossen worden. Gemäss Verwaltungsratspräsident Jean-Marie Fournier ist der Ausschluss von den Verwaltungsratsmitgliedern beantragt worden, wie er der sda sagte. Die Abwahl erfolgte in geheimer Abstimmung. Es sei «unglücklich, dass der Konflikt so weit gekommen ist», sagte Fournier.
An der Generalversammlung demissionierten die beiden VR-Vertreter des Lausanner Medienkonzerns Edipresse. Diese Abgänge stehen im Zusammenhang mit der Forderung der Wettbewerbskommission (Weko), dass Edipresse ihre Beteiligung an Rhône Média unter die Sperrminorität von 33,33% senkt. Edipresse hatte im Februar ein Aktienpaket von 4,51% in den Verkauf gebracht, um ihre Beteiligung von 37,5% auf 32,9% zu senken. Jacques Lathion alarmierte die Weko, weil er den Verkaufspreis als zu hoch angesetzt erachtete. Wenig später musste er als Verwaltungspräsident zurücktreten. Lathion erreichte im April bei der Waadtländer Justiz superprovisorische Massnahmen, mit denen der Verkauf der gesamten Rhône-Média-Titel, die durch Edipresse gehalten sind, blockiert wurde. Das Kantonsgericht hätte am Dienstag entscheiden sollen. Die Sitzung wurde jedoch vertagt.
Samstag
07.06.2003