Am 4. März fand im Museum für Gestaltung die Prämierung der Schweizer Journalisten statt. Während der Veranstaltung betrat SP-Nationalrätin Jacqueline Badran den Saal. Leicht schnaufend, denn die Preisvergabe war im ersten Stock.
Badran wurde von den Journalisten zur Kolumnistin des Jahres gewählt. In der «SonntagsZeitung» brilliert sie Mal für Mal mit originellen Einfällen und derben Kraftausdrücken. Badran ist aber nicht nur die beste Kolumnistin, sie ist auch die billigste.
Sie kostet die Zeitung nämlich nichts, sie schreibt gratis. Eine Win-win-Situation, würden der herausgebende Tamedia-Verlag und die Politikerin sagen: kostenlose Texte auf der einen Seite, Profilierung auf der anderen.
Gleich verhält es sich mit der Grünen Aline Trede und dem SVP-Mann Alfred Heer. Beide schreiben für den «SonntagsBlick» und für Gottes Lohn. Jeweils 26 Kolumnen pro Jahr. Das Gefäss heisst «Berner Platte». Dies bestätigte Ringier gegenüber dem Klein Report, wie zuvor auch der Verlag Tamedia (TX Group).
Anders sieht es bei der SP-Nationalrätin Anna Rosenwasser und Mitte-Präsident Gerhard Pfister aus. Sie schreiben für das Onlinemagazin «Republik». Wie aus den Daten der Plattform Lobbywatch ersichtlich ist, erhält Rosenwasser von der «Republik» 6'000 Franken pro Jahr. Für ihre monatliche Kolumne also jeweils 500 Franken.
Auch Pfister erhalte eine Vergütung von der «Republik», wie Co-Geschäftsleiterin Katharina Hemmer gegenüber dem Klein Report ausführte. Wie hoch, verriet sie aber nicht.