Die italienische Opposition hat zu Demonstrationen für den Pluralismus und die Medienfreiheit in Italien aufgerufen. Am Samstag sollen in fast allen italienischen Provinzhauptstädten Kundgebungen stattfinden, die sich gegen die Medienkonzentration in den Händen des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi richten. Die Vertreter des Mitte-Links-Blocks sind der Ansicht, dass die Pressefreiheit in Italien seit der Nachkriegszeit noch nie so gefährdet war wie nach dem Machtantritt Berlusconis im Frühjahr 2001. Der Medienzar, der 95% der italienischen Fernsehinformation beeinflusse, sei eine Gefahr für die Demokratie. «Die ausserordentliche Konzentration von politischer, wirtschaftlicher, finanzieller und medialer Macht in Berlusconis Händen ist eine Anomalie im europäischen und internationalen Panorama», betonte Oppositionschef Francesco Rutelli. Er meint weiter, dass die Interessenskonflikte Berlusconis zentnerschwer auf der Zukunft Italiens lasten, da sie die internationale Glaubwürdigkeit und die Qualität des demokratischen Lebens unterminieren würden. Mit der Beteiligung aller Parteien der Opposition an dem «Informationstag» solle Druck auf die Regierungskoalition ausgeübt werden. Mehr dazu: Staatspräsident kritisiert Berlusconi und Berlusconi fordert Entlassung von zwei RAI-Journalisten
Samstag
04.05.2002