Content:

Sonntag
14.12.2003

Von den Alpen bis nach Messina waren die Italiener dieses Wochenende aufgefordert, sich von der «Sklaverei» des Fernsehens zu befreien und ihre Freizeit zurückzugewinnen. «Wir wollen den Leuten klar machen, dass es andere Wege gibt, um die Zeit zu geniessen», sagte Barbara Specchia, Sprecherin des Mailänder Kulturverbands «Esterni», der mit anderen Verbänden und Kulturgruppen zum TV-Streik aufgerufen hatte. Der Initiative schlossen sich Dutzende von Restaurants, Kunstgalerien, Museen und Buchhandlungen an, die Vergünstigungen zwischen 20 und 40% anboten, um die Italiener zum TV-Verzicht am Samstag und Sonntag zu animieren.

In Italien wird durchschnittlich etwa drei Stunden pro Tag fern gesehen. Das Niveau der italienischen TV-Sender wird von 68% der befragten Italiener als «niedrig» oder sogar «sehr niedrig» bezeichnet, wie eine Umfrage des Forschungsinstituts Ricerca-Demoskopea ergab. 34% Prozent der Zuschauer halten die Programme der staatlichen RAI für befriedigend. Bei der Mediaset-Gruppe von Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit den Sendern Canale 5, Rete 4 und Italia 1 sind 41% der Befragten zufrieden.