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Freitag
29.01.2010

Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» (ROG) begrüsst den Entscheid des Obersten Gerichts in Israel, die Verurteilung zweier arabischer Journalisten zu acht Monaten Gefängnis aufzuheben. Chader Schahin, Korrespondent des iranischen TV-Senders al-Alam, und sein Assistent Mohammed Sarhan waren vor einem Jahr wegen der «Preisgabe geheimer Informationen» und der «Übermittlung von Informationen an den Feind in Kriegszeiten» angeklagt worden, wie ROG am Freitag mitteilte.

Nach dem Beginn der israelischen Militäroperationen im Gazastreifen im Dezember 2008 erhielt der in Jerusalem lebende Schahin eine polizeiliche Vorladung. Am 5. Januar 2009 erschien der Journalist bei der Polizei, die ihm vorwarf, den Beginn der Offensive bereits am Abend des 3. Januar bekanntgegeben zu haben, noch vor der Aufhebung der Zensur. Mohammed Sarhan begleitete damals Schahin zur Polizeistation in Petah Tikva nahe Tel Aviv, um Beweise zu dessen Unterstützung zu liefern. Am Ende der Befragung wurden jedoch beide Männer verhaftet.

Der Anwalt der Journalisten, David Derri, beantragte zwei Tage nach der Anklageerhebung am 13. Januar 2009 erfolgreich ihre Freilassung auf Kaution. Die beiden Journalisten wurden unter Hausarrest gestellt und am 14. Juni 2009 verurteilt. Von den acht Monaten Haft wurden sechs zur Bewährung ausgesetzt.