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Donnerstag
10.07.2014

Medien / Publizistik

Seit Beginn der jüngsten Gewalteskalation im Nahen Osten hat die israelische Armee zahlreiche Übergriffe gegen Journalisten verübt. Medienschaffende geraten unter Beschuss, werden festgenommen und ihre Ausrüstung wird beschlagnahmt oder zerstört. Dies schreibt Reporter ohne Grenzen in seinem Länderbericht zu Israel.

«Journalisten sind keine Konfliktparteien und müssen bei Militäreinsätzen ebenso geschützt werden wie alle anderen Zivilisten», sagte Christian Mihr, Geschäftsführer der Journalistenorganisation.

Am Samstag wurden drei Mitarbeiter des TV-Senders Filastin Al-Joum verletzt, als sie über die Zusammenstösse in Ostjerusalem berichteten und unter Beschuss der israelischen Armee gerieten. Am gleichen Tag wurde ein Korrespondent des Hamas-Senders Al-Aksa TV in Tulkarm festgenommen.

Mehrere Journalisten wurden am 2. Juli durch Schüsse der israelischen Sicherheitskräfte verletzt, als sie in Jerusalem über Demonstrationen nach dem Mord an einem jungen Palästinenser berichteten.

Besonders schwierig ist die Lage der Pressefreiheit laut ROG für palästinensische Journalisten. Das Presseamt der israelischen Regierung verweigert 95 Prozent von ihnen eine Akkreditierung, gleichzeitig erkennen die israelischen Behörden Akkreditierungen der Autonomiebehörde nicht an. Die meisten palästinensischen Journalisten können deshalb keine Regierungsvertreter interviewen und sich nicht frei bewegen.

Das Internet wird durch die Sicherheitsbehörden beider Palästinenserfraktionen intensiv überwacht. Seit 2011 sind im Westjordanland mehrere Journalisten und Aktivisten wegen Beleidigung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas festgenommen worden. Auslöser dazu waren meist kritische Äusserungen auf Facebook.