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Dienstag
11.03.2008

Vor dem Strafgericht Zug hat am Dienstag der Prozess gegen sechs ehemalige Manager des in Konkurs gegangenen Sportrechte-Vermarktungskonzerns ISMM/ISL begonnen. Die Staatsanwaltschaft fordert für die sechs ehemaligen Kaderleute Freiheitsstrafen zwischen drei und viereinhalb Jahren. Die Rechtsvertreter der Beschuldigten verlangen dagegen Freisprüche und Entschädigungszahlungen.

Die ISMM vermarktete Rechte an Sportanlässen, etwa die weltweiten TV-Übertragungsrechte für die Fussball-WM. Im Jahr 2001 geriet der Konzern in die Kritik: Damals musste er wegen Verlusten von mehreren Hundert Millionen Franken den Konkurs eröffnen. Angeklagt sind sechs ehemalige Manager des Konzerns, darunter der ehemalige Verwaltungsratspräsident, der CEO, der Finanzchef und der Vizepräsident. Sie alle beteuerten am Dienstag vor Gericht ihre Unschuld.

Die ISMM-Gruppe wurde 1982 gegründet. Sie handelte nebst den Rechten für die Fussball-Weltmeisterschaften auch mit Übertragungsrechten für Tennis, Motorsport und nationale Fussballligen. Allein für den internationalen Fussball-Verband Fifa belief sich der Umsatz des Konzerns für Marketing und TV-Rechte auf 2,2 Milliarden Franken. - Siehe auch: Sportrechtevermarkter vor Gericht: Es geht um 100 Millionen Franken