Im Zusammenhang mit Unregelmässigkeiten rund um Fussballturniere sind zwei separate Verfahren zu unterscheiden. Die Bundesanwaltschaft führt eine Schweizer Strafuntersuchung über die Vergabe der Weltmeisterschaften von 2018 und von 2022 durch.
In einem separaten Verfahren, und unabhängig vom Schweizer Strafverfahren der Bundesanwaltschaft, führt die für den Bezirk Ost von New York zuständige Staatsanwaltschaft eine Strafuntersuchung über die Vergabe von Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechten bei der Austragung von Fussballturnieren in den USA und Lateinamerika durch. Das Bundesamt für Justiz (BJ) unterstützt diese Strafuntersuchung im Rahmen der internationalen Rechtshilfe.
Bei ihrer Medienkonferenz am Mittwochnachmittag nahm die US-Justizministerin Loretta Lynch kein Blatt vor den Mund. Man dürfe von den Weltfussball-Verantwortlichen Integrität und Ehrlichkeit erwarten: «Stattdessen korrumpieren sie das System, um sich selbst zu bereichern», meinte sie vor den versammelten Medien. Sie kritisiert insbesondere Deals für TV-Übertragungsrechte und Werbeverträge, die mit hohen Schmiergeldbeträgen in einer Gesamthöhe von 150 Millionen Dollar abgewickelt wurden.
«Heute zeigen wir der Fifa die rote Karte», ergänzte der IRS-Chef Richard Weber, der die Ermittlungen leitet. Er spricht zudem von einem guten Tag für den Fussball, aber einem schlechten Tag für alle Falschspieler, welche nur die persönliche Bereicherung anstreben.