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Freitag
09.08.2002

In Iran sind zwei weitere reformorientierte Zeitungen verboten worden. Die erstmals vor einer Woche herausgebrachte Zeitung «Ajineh e Dschonub» dürfe nicht erscheinen, weil ihr Verleger Mohammad Dadfar im Gefängnis sei, entschied ein Gericht laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Der reformorientierte Abgeordnete Dadfar war im vergangenen Jahr zu sieben Monaten Haft verurteilt worden, weil er Lügen über die islamische Republik verbreitet haben soll. Auch die Tageszeitung «Rus e No» darf nicht erscheinen, weil der Name einer anderen Zeitung ähnlich sei. Bis das Verbot der Zeitung «Noruz» in sechs Monaten auslaufe, werde «Rus e No» nicht erscheinen, hiess es weiter. «Rus e No» hatte zuvor für kommende Woche eine Genehmigung erhalten. Vor zwei Jahren hatte das iranische Staatsoberhaupt Ajatollah Chamenei die reformorientierte Presse als «Stützpunkte des Feindes» bezeichnet. Seitdem sind mehr als 80 solcher Publikationen verboten und Dutzende von Bürgerrechtlern inhaftiert worden. Mehr dazu: Keine reformorientierte Zeitung für den Iran, «Iran» erscheint wieder und Feinde der Pressefreiheit