Beim Filmfestival von Cannes hat Mohammed Rasulof im Nebenwettbewerb «un certain regard» (ein gewisser Blick) den Hauptpreis gewonnen. Mit seinem Film «Lerd» (ein integrer Mann) kritisiert der 45-jährige Regisseur aus dem Iran die Korruption in seinem Heimatland.
Im Zentrum der Handlung steht ein einfacher Mann, der sich gegen ein korruptes privates Unternehmen auflehnt, das die Bewohner eines Dorfes dazu bringt, ihren Besitz zu verkaufen.
Den Regiepreis bei «un certain regard» hatte Rasulof noch im 2011 nicht persönlich entgegennehmen können, weil er im Iran inhaftiert war. Wegen eines Dokumentarfilms über die Massenproteste über die umstrittene Wiederwahl des damaligen iranischen Staatschefs Mahmud Ahmadinedschad war er 2010 wegen regierungskritischer Propaganda zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.