Der iranische Präsident Hassan Rohani hat sich für mehr Pressefreiheit ausgesprochen. In einer Rede vor Medienvertretern sagte er, dass diejenigen Medien, die den liberalen Kurs der Regierung unterstützen, im Iran diskriminiert würden. Er kritisierte die Schliessung mehrerer Reformzeitungen.
Ende Februar schloss ein Gericht die Zeitung «Asseman» wegen eines islamkritischen Leitartikels und inhaftierte deren Chefredaktor. «Warum soll wegen des Vergehens eines einzelnen Verantwortlichen gleich ein Medium geschlossen und die Gesamtheit der Journalisten und Angestellten arbeitslos gemacht werden?», fragte Rohani am Samstag.
Die regierungskritischen Medien im Land könnten wiederum schreiben, was sie wollten, und seien für die Justiz unantastbar, so Rohani weiter. Damit sprach er das staatliche Fernsehen, die Nachrichtenagenturen und Zeitungen an, die finanziell von rechtskonservativen Kritikern der Regierung unterstützt werden.
Der moderate Kleriker Rohani forderte, dass nicht nur seine Gegner, sondern auch Anhänger der Regierung sich frei und sicher äussern dürfen.