Der Journalist Serajeddin Mirdamadi ist in Iran zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Mirdamadi wurde von einem Gericht der «Gefährdung der nationalen Sicherheit» und «Propaganda gegen die Regierung» für schuldig befunden.
Der Fall Mirdamadi hatte bereits Anfang Juli für Aufsehen gesorgt, weil die Richter sich geweigert hatten, den Reporter gegen Kaution aus der Haft zu entlassen. Mirdamadis Anwältin will nun Berufung gegen das Urteil vom Dienstag einlegen.
Der iranische Journalist war in der Studentenbewegung in Iran aktiv gewesen und hatte während der Präsidentschaft des Reformers Mohammad Khatami im Innenministerium gearbeitet. Er emigrierte im Jahr 2001 nach Frankreich. Dort schrieb er politische Kommentare für den persischsprachigen Sender Radio Zamaneh und gab dem Rundfunksender BBC-Farsi Interviews.
Nach der Wahl des moderaten Hassan Rohani zum iranischen Präsidenten kehrte Mirdamadi im September nach Iran zurück. Er wurde mehrmals von den Behörden befragt und schliesslich im Mai verhaftet.
Rohani hatte während des Wahlkampfs versprochen, sich für die Verbesserung der Pressefreiheit einzusetzen, jedoch sind während seiner Amtszeit bereits 25 Journalisten verhaftet und 14 Publikationen geschlossen worden.