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Sonntag
18.04.2010

Ein iranisches Gericht verurteilte den prominenten Filmregisseur Mohammad Nurisad zu dreieinhalb Jahren Gefängnis wegen dessen Rolle bei den Protesten nach der Präsidentenwahl in Teheran. Er habe sich der Propagandatätigkeit gegen Geistliche und der Beleidung der Staatsführung schuldig gemacht, waren die Anklagepunkte der Richter. Dies berichtet die regimekritische Tageszeitung «Schark» am Sonntag.

Nurisad war im vergangenen November verhaftet worden. Er richtete einen Protestbrief an den obersten geistlichen Führer des Irans, Ayatollah Ali Chamenei. Darin forderte er Chamenei auf, sich für das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten im Zusammenhang mit den Massenprotesten gegen den umstrittenen Ausgang der Präsidentenwahl vom Juni zu entschuldigen.

Bei der Niederschlagung der Proteste kamen mehr als 80 Demonstranten ums Leben. Mehr als 100 Anhänger der Opposition wurden seither vor Gericht gestellt, ein Dutzend zum Tod verurteilt, wie die Nachrichtenagentur ddp meldet.