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Mittwoch
13.02.2002

Die iranische Zeitung «Dschumhuri Islami» (Islamische Republik) hat am Mittwoch zur Ermordung des Schriftstellers Salman Rushdie aufgerufen. Grund für diesen Aufruf sei der 13. Jahrestag des gegen Rushdie verhängten religiösen Todesurteils. Der beste Ort für die Vollstreckung der Fatwa sei laut Angaben des Blattes der «amerikanische Boden». Die Zeitung verkündete, dass «revolutionäre Moslems» in den USA den Schriftsteller schliesslich umbringen würden. «Dschumhuri Islami» steht der politisch-religiösen Stiftung 15-Chordad nahe, die ein Kopfgeld in Millionenhöhe auf den indischstämmigen Autor ausgesetzt hat. Am 14. Februar 1989 hatte der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini die Fatwa über Rushdie ausgesprochen. Damit forderte er Moslems in aller Welt zur Tötung des Schriftstellers wegen «Gotteslästerung» und «Verunglimpfung des Islams» auf. Stein des Anstosses war Rushdies Roman «Die Satanischen Verse». Der Autor hält sich heute überwiegend in New York auf.