Reporter ohne Grenzen (ROG) hat den iranischen Journalisten Abdolresa Tadschik am Donnerstag in Paris als «Journalist des Jahres» ausgezeichnet. Tadschik ist Journalist und Mitglied des «Zentrums für Menschenrechtsverteidiger». Am 12. Juni 2010 wurde er zum dritten Mal in diesem Jahr verhaftet und sitzt seitdem im Gefängnis. Er arbeitete zuvor als politischer Redakteur bei reformorientierten Zeitungen, die von den Behörden geschlossen oder mehrfach suspendiert wurden, darunter «Fateh», «Bahar», «Bonjan», «Hambastegi» und «Schargh». In seinen Artikeln schrieb er regelmässig über Verstösse gegen das Recht auf freie Rede und berichtete über Festnahmen von Journalisten seit der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Juni 2009.
«Abdolresa Tadschik gehört zu den mutigsten Menschenrechtsaktivisten und Journalisten im Iran», sagte am Donnerstag Michael Rediske, ROG-Vorstandssprecher und Mitglied der international besetzten Jury des Preises für Pressefreiheit. «Seinen Einsatz für das Recht auf freie Rede führte er trotz furchtbarer Konsequenzen jahrelang beharrlich fort», so Rediske weiter. Durchschnittlich habe Tadschik im Jahr zehn Vorladungen für Anhörungen vor Gericht oder Verhören durch die Geheimdienste erhalten. Im Gefängnis sei er Opfer schwerster Folterungen geworden.
Mit dem jährlichen Preis würdigt Reporter ohne Grenzen Journalisten und Medien für ihren besonderen Einsatz für Pressefreiheit und Menschenrechte. Auch in diesem Jahr vergibt ROG die Auszeichnung wieder gemeinsam mit dem Medienhandelsunternehmen FNAC.




