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Samstag
06.08.2011

Das iranische Ministerium für Kommunikations- und Informationstechnologie will bis Ende August 2011 eine Testversion einer neuen Internetinfrastruktur freischalten, wie Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtet. Sollte das Regime seine Ankündigung wahr machen, drohe eine neue Dimension der Online-Überwachung sowie eine Abschottung der iranischen Bevölkerung vom internationalen Internet, teilte ROG mit.

Die Organisation befürchtet, dass eine Art Intranet mit neuen Möglichkeiten entstehen wird, Dissidenten, Oppositionelle, Blogger und kritische Internetnutzer zu kontrollieren. Lediglich Unternehmen wie Banken oder staatliche Einrichtungen wie Ministerien sollen einen Zugang zum weltweiten Internet behalten.

Iran ist auf der Liste der «Feinde des Internets» der ROG, weil es seit Jahren zu den Staaten mit der weltweit stärksten Online-Filterung und -Überwachung sowie mit den schärfsten Repressionen gegen kritische Internetnutzer gehört. Nach Angaben von ROG sind in Iran mindestens 16 Cyberaktivisten und 25 Journalisten im Gefängnis.