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Sonntag
16.02.2003

Ein irakischer Journalist, der für die staatliche Nachrichtenagentur INA über die UNO in New York berichtet, ist von der US-Regierung des Landes verwiesen worden. Washington forderte Mohammed Hassan Allawi schriftlich auf, die USA mit seiner Familie innerhalb von zwei Wochen zu verlassen. Das US-Aussenministerium begründete die Massnahme mit «Aktivitäten ausserhalb des Bereichs seiner Berufsfunktion». Allawi wird der Spionage bezichtigt.

«Der Korrespondent betrieb Aktivitäten, die mit seinen beruflichen Aufgaben nichts zu tun haben», erklärte der zuständige Diplomat bei der amerikanischen UNO-Botschaft, Patrick Kennedy. «Diese Aktivitäten gelten als schädlich für die innere Sicherheit der USA.» Allawi hatte seine Stelle als UNO-Korrespondent für INA vor zwei Jahren angetreten. Der Vater von fünf Kindern lebt auf Kosten der irakischen Regierung in einem Appartement im Zentrum Manhattans. Er selbst erklärt sich die Ausweisung als Revanche für Bagdads angeblichen Plan, den US-Fernsehsender Fox zum Verlassen des Irak aufzufordern.