Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die irakische Regierung in einem Brief an Ministerpräsident Nuri al-Maliki aufgefordert, die Sicherheit von Journalisten zu garantieren und alle verfügbaren Mittel für eine ernshafte Untersuchung von Morden an Medienleuten bereitzustellen.
Die Organisation schätzt, dass 2013 insgesamt elf Journalisten und Medienarbeiterinnen aufgrund ihrer Arbeit getötet worden sind. Vor allem die Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS) sei in jüngster Zeit immer unverhohlener gegen Medienschaffende vorgegangen, schrieb ROG.
Zuletzt bekannte sich ISIS zu einem Selbstmordanschlag auf den Sitz von Salaheddin TV in Tikrit, bei dem kurz vor Weihnachten fünf Mitarbeiter des Fernsehsenders starben. ISIS begründete die Wahl des Angriffsziels damit, dass der Sender Lügen verbreite.
ROG kritisiert, dass nur die wenigsten der Morde und Angriffe aufgeklärt und bestraft würden. Dies trage zu einem Klima zunehmender Einschüchterung bei. Die irakische Regierung müsse in Zukunft garantieren, dass Journalisten ohne Angst um Leib und Leben ihrer Arbeit nachgehen könnten, forderte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.