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Mittwoch
13.08.2003

Vier Monate nach dem tödlichen Schuss eines US-Panzers auf ein überwiegend von Journalisten bewohntes Hotel in Bagdad hat ein Untersuchungsbericht der US-Armee die eigene Panzerbesatzung entlastet. Die Soldaten hätten in Selbstverteidigung gehandelt, sagte ein US-Vertreter am Dienstag in Washington. Die Panzerbesatzung hatte bei dem Zwischenfall am 8. April demnach Hinweise auf einen irakischen Aufklärer, der angeblich in dem Hotel Stellung bezogen hatte und das irakische Feuer leitete. Daraufhin sei das Hotel Palestine beschossen worden. Fernsehbilder des französischen Senders France 3 zeigten, wie der Panzer vom Typ Abrams in rund 300 Metern Entfernung vom Hotel auf der gegenüberliegenden Tigrisseite langsam seinen Geschützturm dreht, zielt und feuert.

Ein spanischer Kameramann und ein ukrainischer Fernsehjournalist von Reuters waren durch den Treffer ums Leben gekommen. Drei weitere Reporter wurden verletzt. Unmittelbar nach dem Vorfall hatte die US-Armee erklärt, aus dem Hotel sei geschossen worden und der Panzer habe das Feuer erwidert. Journalisten aus dem Hotel widersprachen dieser Version jedoch. Der Untersuchungsbericht wurde zunächst nicht veröffentlicht. Die Regierungen Spaniens und der Ukraine erhielten eine Zusammenfassung. Siehe auch Irak: US-Panzerkommandant will Journalisten-Hotel nicht gekannt haben, Mediengewerkschaften verurteilen US-Angriff auf Journalisten, Irak: Bei Krieg fliegen die ersten Bomben auf Journalisten-Hotels