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Dienstag
01.04.2003

Die internationale Organisation «Reporter ohne Grenzen» hat den britischen und amerikanischen Streitkräften vorgeworfen, im Irak die Arbeit und Sicherheit von Journalisten zu missachten. In einer Erklärung forderte die Vereinigung zur Verteidigung der Pressefreiheit die Alliierten am Dienstag auf, eine interne Untersuchung einzuleiten und ihre Ergebnisse zu veröffentlichen. «Journalisten gerieten unter Beschuss, wurden verhaftet, oft über mehrere Stunden verhört, misshandelt und geschlagen», berichtete der Generalsekretär von «Reporter ohne Grenzen», Robert Ménard. «Ausserdem wurde das Informationsministerium in Bagdad zwei Mal bombardiert, obwohl allgemein bekannt ist, dass die internationalen Nachrichtenagenturen dort untergebracht sind.»

Die Organisation ist vor vor allem um die Sicherheit von Journalisten besorgt, die nicht zu den bei den Streitkräften «eingebetteten» Reportern zählen. So sei etwa eine vierköpfige Gruppe unabhängiger Journalisten aus Israel und Portugal von US-Militärpolizisten festgenommen, bedroht, misshandelt und in einem Jeep über 36 Stunden lang festgehalten worden. Sie durften weder ihre Nachrichtenagenturen noch ihre Familienangehörigen verständigen. «Die US-Soldaten warfen uns vor, wir seien Terroristen und Spione, und so behandelten sie uns auch», wird einer der Journalisten zitiert. Ausserdem forderte die Organisation die irakischen Behörden auf, den Verbleib von vier Journalisten aufzuklären, die seit einer Woche als vermisst gelten. Nach Aussagen ausländischer Korrespondenten in Bagdad sollten die vier Personen abgeschoben werden. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur.